Schiller-Oper

„Was Hände bauten, können Hände stürzen.“
— Friedrich Schiller, Wilhelm Tell

Vorab: Nimm Dir einen Kaffee und mach es Dir gemütlich. Denn es wird lang. An dieser Stelle schon mal ein Dankeschön an Anke Rees, die unter Mitarbeit von Gunhild Ohl-Hinz das Buch „Die Schiller-Oper in Hamburg. Der letzte Zirkusbau des 19. Jahrhunderts in Deutschland.“ geschrieben hat. Und aus dem ich viele Infos aufgesaugt und in diesen Text habe einfließen lassen.

Fast gänzlich nackt steht es heute da – das denkmalgeschützte Stahlgerüst der Schiller-Oper.
Zirkus, Theater, Opernhaus aber auch Kriegsgefangenenlager, Reparaturhalle für LKWs, Hotel, Quartier für Gastarbeiter, Unterkunft für Migranten, Restaurant und Club.
Und heute: Die nach und nach verfallenden Überreste des letzten erhaltenen Zirkusgebäude aus dem 19. Jahrhundert in Deutschland. Leerstehend, jedoch gefüllt mit Konflikten zwischen der Bürgerinitiative zur Rettung der denkmalgeschützten Schiller-Oper und der Inhaberin des Grundstücks.

Aber erstmal zurück ins Jahr 1891, als der runde zwölfeckige Wellblech-Zirkus von Paul Busch in Stahlskelettbauweise gebaut wurde. Oder besser gesagt von der Stahlbaufirma Hein, Lehmann & Co.aus Berlin, verantwortlich für Architektur und Bau. Denn Busch wünschte sich ein fest gebautes Haus für seine Vorführungen. Mit Platz für bis zu 3.000 ZuschauerInnen.

Er wäre sicherlich gerne in die sich damals rasant entwickelnde und angesagte Vorstadt St. Pauli gezogen, jedoch war dort schon die liebe Konkurrenz vertreten. Am Zirkusweg waren bereits Zirkus Renz und Kleinzirkus Belli ansässig.
Ein anderer möglicher Standort: Das Heiligengeistfeld. Jedoch waren auch dort schon verschiedene Großzirkusse vertreten – unter anderem „Carl Hagenbeck’s Internationaler Circus“, welcher sich auf wilde Tiere spezialisiert hatte. Zirkusunterhaltung war damals en vogue.
Also ab an die damalige Stadtgrenze Hamburgs hinter dem heutigen Neuen Pferdemarkt. Früher Altona, heute St. Pauli. Infrastrukturell ebenfalls gut gelegen. Weit genug entfernt zur Konkurrenz und nah an dem damaligen „Gesellschafts- und Konzerthaus Flora“, welches viele vergnügungsfreudige Menschen anzog.

Jedoch zurück zum Gebäude. Es wirkte durch die Wellblechverkleidung – damals topmodern mit hoher Festigkeit und Elastizität – bescheidener als die prunkvollen Zirkusbauten der Konkurrenz, jedoch machte Busch dies mit einem faszinierenden Programm aus Theater, Show und Tierdressuren wett.

Das Publikum – bestehend aus größtenteils HandwerkerInnen, ArbeiterInnen, Angestellten – kam vorwiegend aus den umliegenden Vierteln St. Paulis und Altonas. Hier herrschte hohe Arbeitslosigkeit, sodass die Portemonnaies zwar klamm waren, die Lust an Unterhaltung jedoch groß.

Es wurden faszinierende Geschichten aus aller Welt erzählt und auf Plakaten mit Titeln wie „Nach Sibirien“, „Engel im Löwenkäfig“, „Wasser-Pantomime“ oder „Tempel der Versuchung“ gelockt. Aufwändig inszeniert, jedoch zu bezahlbaren Preisen, sodass der Zirkus schnell zum Alltag der AnwohnerInnen gehörte.

Es existiert übrigens die Legende, dass bei der Show „Nach Sibirien“ 120 Eisbären von der Kuppel über eine Rutsche in ein großes Wasserbassin schlitterten – anhand der überschaubaren Größe der Manege und der hohen Anzahl an Tieren darf dies jedoch bezweifelt werden.
Keine Legende ist jedoch die Geschichte, dass Tiger, Löwen und andere wilde Tiere in dem benachbarten Lager des Kohlenhändlers Schwartau untergebracht wurden, wenn es in dem Zirkusgebäude mal zu eng wurde.
ArtistInnen wohnten in der Nachbarschaft und probten in den umliegenden Gärten und Hinterhöfen – wie gerne hätte ich eine Zeitmaschine.

Das Konzept ging auf, das Geld floss und schon bald konnte Busch in weiteren Städten feste Zirkusbauten kaufen, sodass er das Gebäude in Altona nur noch im Frühjahr bespielte und es sonst für Gastspiele zur Verfügung stellte.

1899 endete die ursprüngliche Nutzung des Wellblech-Zirkus, denn Busch kaufte das Gebäude des Konkurrenten Renz am Millerntor.

Von 1904 bis 1939 folgte – nach 5 Jahren Leerstand – die Theater- und Opernzeit des Gebäudes.
Ernst Friedrich Michaelis pachtete das nun leerstehende Gebäude und baute es zum Theater um. Passend zum 100. Todesjahr von Friedrich Schiller – dem Namenspatron der Schiller-Oper.

Angelehnt an die Bauweise eines Amphitheaters mit Platz für ca. 1.400 Besucher wurde das Theater 1905 eröffnet. Das erste Stück auf der 12 Meter breiten und 16 Meter tiefen Bühne: Schillers „Wilhelm Tell“. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Hätte das Premierenstück die Geschichte der Schiller-Oper selbst und bis heute behandelt – die Menschen hätten das Trauerspiel nicht geglaubt.

Viel Publikum kam weiterhin aus den umliegenden, wenig vermögenden Arbeitervierteln, sodass Karten nicht teuer sein durften und Inszenierungen knapp kalkuliert werden mussten. Bühnenarbeiter waren Werftarbeiter, die sich so ein wenig was dazuverdienten, das Tanzensemble wurde oftmals durch die Kinder aus der Nachbarschaft besetzt und Michaelis – eigentlich Architekt – wurde zwischenzeitlich Theaterdirektor. So wirklich lohnt sich der Theaterbetrieb also nicht und es hagelte auch nicht die besten Kritiken. Hinzu kam der Spitzname „Wellblechbude“ aufgrund der „Begleitmusik“, verursacht durch die auf das Dach fallenden Tropfen bei Starkregen.
Dem genügsamen Publikum gefiel es dennoch. Denn es war ein Theater im Viertel für das Viertel. Auch der muffiger Tiergeruch und Rattenplagen aus Zeiten der vorherigen Nutzung wurden zähneknirschend, bzw. naserümpfend akzeptiert, wenn auch nicht goutiert.

1909 wurde Meyerer Direktor des Schiller-Theaters. Die wirtschaftliche Situation des Theaters war weiterhin schwierig und Meyerer versuchte, das Ruder mit spektakulären Ringkämpfen rumzureißen. Der Plan ging jedoch nicht wirklich auf, sondern sorgte bei den Theaterleuten eher für Entsetzen und zur Beantragung, dem Direktor die Theaterkonzession zu entziehen.
Meyerer warf – um in dem dazu passenden Jargon zu bleiben – das Handtuch und das Theater wurde geschlossen.

Einen Monat später jedoch schon öffnete Michaelis das Schiller-Theater wieder. Mit ihm selbst als führender Kraft und mit dem festen Willen, ein gutes Volkstheater zu etablieren.

Die Akustik wurde verbessert, es wurde renoviert und klassische und niederdeutsche Dramen kamen auf den Spielplan. Eine Sommer-Oper wurde eingeführt und Michaelis gelang es, Berühmtheiten zu engagieren. Auch Hans Albers trat auf – zu der Zeit jedoch noch keine Berühmtheit.

Dem Publikum gefielen die Aufführungen und sie verehrten die SchauspielerInnen. Aus der heutigen Sicht klingt es seltsam, jedoch bekamen sie nicht nur tosenden Applaus, sondern auch Geschenke. Blumengebinde – noch nicht so überraschend – Mettwürste, Kochgeschirre bis hin zu einem Faltboot – schon eher überraschend.
Vor dem Hintergrund, dass SchauspielerInnen nicht viel verdienten, jedoch nicht so überraschend. Eher eine schöne Geste: Dank durch Geschenke mit Gebrauchswert.

Auch wenn das häufig ausverkaufte Haus florierte, sorgten schwierige wirtschaftliche Bedingungen und der Beginn des 1. Weltkriegs dafür, sodass die Pleite 1916 nicht mehr abzuwenden war.

Das Haus wechselte mehrmals den Besitzer, jedoch sorgten unter anderem die unruhigen Nachkriegsjahre, die Zeit der Inflation und wenig Geld in den Kassen dafür, dass es auf keinen grünen Zweig kam, auch wenn das Gebäude generalüberholt und mit Neuerungen wie dem Einbau einer Schiebebühne modernisiert wurde.

1931 wurde das Haus zwangsversteigert und nach erneutem Umbau – im Stil der „neuen Sachlichkeit“ – wurde die „Oper im Schiller Theater“ eröffnet. Zur Premiere wurde 1932 der „Freischütz“ gespielt und danach hart gearbeitet. Richtig hart. An 364 Tagen im Jahr wurde gespielt und am 365. Tag – Heiligabend – wurde geprobt. Das einzig privat geführte Opernhaus Deutschlands war ein Erfolg und gut besucht.

Im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es rund um die Schiller-Oper und im als kommunistisch geltenden Altona zu Schießereien zwischen SA und dem Roten Frontkämpferbund und SchauspielerInnen wurden systematisch ausgebuht, da der Oper die Beschäftigung von Juden unterstellt wurden.
Da die Zeiten des Nationalsozialismus nicht wirklich kulturfreundlich waren, passte sich das Programm nach und nach den politischen Verhältnissen an – auch wenn Intendant Hanns Walther Sattler nicht als linientreu galt und z.B. nie von seinen Leuten den Hitlergruß verlangte. Bis hin zur Vorführung des Gastspiels „Der Wanderer“ aus der Feder des Reichspropagandaleiters der NSDAP Joseph Goebbels. Das einzige von ihm geschriebene Stück. Und spärlich besucht.

Später musste die Theaterarbeit auf ein Minimum reduziert werden, da sich die Menschen aufgrund der Verdunkelungsübungen kaum noch auf die Straße trauten und viele jüdische Mitarbeiter fliehen mussten. 1939 folgte das Aus des Hauses.

Während des Krieges wurde das Gebäude durch eine Brandbombe beschädigt und Soldaten nutzen es, um Fahrzeuge für den Einsatz an der Ostfront umzurüsten. Oben noch die Ränge aus Theater- und Opernzeiten, in der Mitte lauter Fahrzeuge.
1944 wurde das Gebäude zur Internierung von 700 primär italienischen Kriegsgefangenen genutzt. Nach und nach wurden sie bis zum Kriegsende auf verschiedene Lager verteilt.

Nach dem Krieg begann die lange Zeit des Hin und Her. Bis heute. Dem Gebäude wurden diverse Konzepte und Ideen übergestülpt – von denen ich garantiert einige in meiner Beschreibung vergessen habe aufzulisten. Es wurde teilweise genutzt, stand teilweise leer. Eine Sache wurde jedoch kontinuierlich verfolgt: Der Versuch eine konsensfähige und tragbare Nutzung zu entwickeln, zu streiten, zu feilschen und alles wieder zu verwerfen.
Veranstaltungszentrum, Restaurant, … und sogar Schweinemast-Anlage. Nichts davon fand eine breite Mehrheit.

Eigentümer Alwin Hönisch entschied sich 1950 für den Umbau zum „Hotel Schilleroper“. Oder eigentlich eher eine Art Wohnheim, in dem Gäste ein paar Monate bis hin zu ein paar Jahren blieben. Kaum Kraftfahrer, dafür aber Artistinnen, Schneiderinnen, Schaustellerinnen, Verkäuferinnen, … jedoch auch wenige Männer. Klempner, Elektriker, …
Primär Gewerke aus dem Bereich des Handwerks, die nach dem Krieg für den Wiederaufbau der Stadt gebraucht wurden.
Für die Nachbarschaft blieb das Gebäude dennoch das
Schiller-Theater.
So richtig funktionierte das Geschäftsmodell „Hotel Schilleroper“ nicht, sodass es 1952 zur Pleite und erneuten Zwangsversteigerung kam.
Kurt Ehrhardt übernahm und führte das ehemalige Hotel als Wohnheim für vorwiegend ausländische Arbeitskräfte weiter. Es wurde unter italienischen Gastarbeitern sehr beliebt und im ehemaligen Foyer richtete sich ein italienisches Restaurant ein.

Ab 1970 begann ein noch wilderes Hin und Her. Die Eigentümer wollten wieder ein Veranstaltungszentrum aufbauen, das Bezirksamt wollte es abreißen und eine Grünfläche daraus machen. Die Eigentümer lehnten jedoch einen Verkauf an die Stadt ab.
Nach einem Brand im März 1975 wollte der Eigentümer das Gebäude abreißen und ein Messehaus mit 15 Stockwerken bauen. Mit Ausstellungsräumen, Wohnungen und einem Dachrestaurant. Die Stadt lehnte den Vorschlag ab. Es passt nicht in die Stadtplanung.

Neue Pläne wurden geschmiedet: Eine Vielzweckhalle mit bis zu 2.500 BesucherInnen für ein Winterzirkusquartier mit Ladenzeile und Hotel. An anderer Stelle wurde an anderen Plänen gearbeitet. Pavillon für Ausstellungen und Musikveranstaltungen, Zirkus- und Varietévorstellungen, Restaurant, Café, Palmenhaus und Grünzone. Oder ein Jugendzentrum, ein Stadtteilzentrum, Jugend- und Freizeitzentrum mit Bolzplatz, …
Oder, oder, oder. Oder doch ein Zirkus? Oder nicht? Und vielleicht eine Tiefgarage drunter? Oder ein Markt- und Theater-Komplex?

1989 kam es dann zu einer ganz anderen Nutzung: Die Anbauten der Schiller-Oper wurden zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt – unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen. Und im Foyer wurde – welch ein Kontrast – ein nobles Restaurant mit deutsch-französischer Küche aufgezogen. Leider ohne Nutzungsgenehmigung seitens der STEG (Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft). Somit hatte sich dieses Thema schnell erledigt.
Später zog nochmals ein Nobelrestaurant ein – diesmal mit einer Konzession, jedoch befristet bis 1994.

Ab 1997 wurden wieder neue Pläne geschmiedet. Das Gebäude sollte abgerissen werden und Platz für einen Neubau machen. Wohnungen, Büros und Veranstaltungszentrum. Die Stadt war jedoch dagegen – die Nutzung sollte der direkten Nachbarschaft dienlich sein.

1998 gab das Denkmalschutzamt dann zum ersten Mal bekannt, die Schiller-Oper in die Denkmalliste aufzunehmen.

Die Planschmiedemaschine wurde wieder angeworfen. Das Büro von Stararchitekt Hadi Teherani schlug vor, das Gebäude ein wenig zu versetzen, um Platz für Neubauten zu gewinnen. Für Büros, Geschäfte, Wohnungen und Gastronomie. Auch der Vorschlag wurde abgelehnt.

Neues Spiel – neues Glück. Anbauten abreißen, Stahlkonstruktion demontieren, Tiefgarage bauen, Stahlkonstruktion wieder aufbauen und Veranstaltungszentrum einrichten. Platz für Ladenflächen schaffen, Bürogebäude mit Gastronomie dazu und mit einer Brücke verbinden.
2001 reichten die Eigentümer den Antrag ein. Stadt, Bezirk, STEG und Eigentümer waren sich grundsätzlich einig, jedoch wurde auch dieser Antrag nicht genehmigt. Keine befriedigende Lösung für die Verkehrsproblematik und die „Gebietsverträglichkeit“.

Dennoch ging es in der Schiller-Oper weiter. Der Club „Schilleroper“ brachte 2003 Sub-Kultur in das Gebäude. Viel gelobte Konzerte (mit nationalen, internationalen, aber auch lokalen MusikerInnen – z.B. der guten alten Hamburger Schule), Lesungen, Kunsthappenings, Swing-Nächte, schwul-lesbische Partys bei schmalen Eintritts- und Getränkepreisen fanden zweieinhalb Jahre statt. Das Kaputte des Gebäudes machte den Charme des Clubs aus.
2006 schloss der Club seine Türen jedoch wieder.

Weiter ging es mit Umbaukonzepten der Erbengemeinschaft – ich langweile Dich und mich nicht mit den Details, denn: Sie wurden nicht umgesetzt.

Dann mal wieder Abrissplanungen, ging jedoch nicht – keine denkmalpflegerische Genehmigung.

Ein Jahr später sollte angeblich ein Kino einziehen. Dann kam der Chef des Circus Roncalli und wollte die Schiller-Oper retten. Aber auch abreißen und an einem zentraleren Platz aufbauen. Ging also auch nicht mit dem Denkmalschutz d’accord.

2012 wurde die Schiller-Oper dann endgültig unter Denkmalschutz gestellt und dem Abriss eine Absage erteilt.
Eigentlich. Denn mittlerweile gibt es eine neue Eigentümerin.
Fristen seitens der Stadt zur Erhaltung des Gebäudes verstrichen und nach und nach verfällt es, sodass mittlerweile nur noch das denkmalgeschützte Stahlgerüst steht.

2021 erklärte sich die Eigentümerin bereit, das Stahlgerüst – die Rotunde – zu schützen, die Arbeiten wurden jedoch aufgrund unsachgemäßer Durchführung gestoppt.
Die Pläne für die Bebauung des Geländes: „Wir schaffen sozialen Wohnraum speziell für ältere Menschen. Junge Menschen wollen wir mit einbinden, um Hilfsbedürftige zu unterstützen. Wir erstellen Wohnraum für betreutes Wohnen und Flächen im Erdgeschoß für kleine Läden, ein Fitnesscenter für intergenerative Aktivitäten und Büros für einen ambulanten Pflegedienst und für ITler und Werbeagenturen und wenn möglich eine Quartiersgarage mit Elektro-Ladesäulen. Wir schaffen für alle einen öffentlichen Platz unterhalb des Stahlgerüsts.“

So steht es zumindest auf der Website der Schilleroper Objekt GmbH. Dazu strahlen die WebsitebesucherInnen Stock-Bilder von glücklichen und diversen Menschen an. Klingt ganz schön gut und sieht toll aus. Es wird jedoch von der Schiller-Oper Initiative stark bezweifelt und sie kämpft gegen den weiteren Verfall und für den Erhalt.
Denn die bisherige Hinhaltetaktik der Eigentümerin und die, vom Denkmalschutzamt auferlegten, jedoch verstrichenen Fristen, klingen nicht wirklich vertrauenswürdig.

Also was machen? Vielleicht hilft bei Frage nach dem Umgang mit dem Gebäude und der zukünftigen Nutzung ein Blick nach Gent. Dort steht ebenfalls ein Zirkusgebäude aus dem 19. Jahrhundert, das nun von der Stadt saniert wurde. Mit einem Hub für Technologieunternehmen, Café, Restaurant, Auditorium, …
Und einem unterirdischen Konzertsaal.

Die Schiller-Oper ist wieder mal ein Gebäude auf St. Pauli, dessen Geschichte Bücher füllen kann (auf denen auch mein Text zu der Schiller-Oper basiert). Wie z.B. das Buch „Die Schiller-Oper in Hamburg. Der letzte Zirkusbau des 19. Jahrhunderts in Deutschland.“ von Anke Rees. Unter Mitarbeit von Gunhild Ohl-Hinz und herausgegeben vom St. Pauli-Archiv e.V.

Oder „Die Schiller-Oper in Altona“. Eine Archäologie der Unterhaltung von Horst Königstein.

Stand: April 2022